Unsere Projekte in Dortmund
Amphibienschutz vor Ort
Amphibienschutzzäune sind an einigen Straßen unerläßlich, da hier sonst viele Tiere den Tod finden würden. Im Frühjahr von ca. Ende Februar bis ca. Anfang April stellen wir in Dortmund an zwei Orten Zäune auf.
Aber natürlich gibt es auch andere Projekte. Rettung von Feuersalamandern, Kartierungsarbeit, Zählungen, Umsiedlungen …. es gibt viel zu tun. Und dass, dank unserer aktiven und tatkräftigen Mitglieder, alles ehrenamtlich!
Dorney
Im Dorney - an der Stadtgrenze zu Witten - betreut Jürgen Rysi seit über 20 Jahren einen mobilen Amphibienschutzzaun.
Jedes Jahr zur Zeit der Amphibienwanderung baut er zusammen mit weiteren Helfern den Zaun entlang der Straße, die den Landlebensraum von den Laichgewässern trennt, auf. Die eingegrabenen Eimer, in die die Tiere hineinfallen, kontrolliert er jeden Morgen und Abend, zählt und bestimmt sie und bringt sie über die Straße. Meistens sind es Erdkröten, aber er findet auch immer wieder Grasfrösche und Molche. Erschreckend sind die Zahlen, die sich aus der Auswertung der letzten 5 Jahre ergeben: Im Jahr 2010 waren es noch fast 3.000 Erdkröten, in den letzten Jahren hat sich diese Zahl auf ungefähr 500 reduziert.
Kruckel
Ein Team von engagierten Amphibienschützern betreut hier seit Jahren einen Zaun und umliegende Straßen
Hier in Kruckel ist es ein etwas verzicktes Gebiet. Die Kröten und Molche kommen aus vielen Richtungen und möchten zu zwei verschiedenen Laichgewässern laufen. Ledier sind einige Straßen dazwischen und nicht überall kann man einen Zaun stellen. So wird hier allabendlich im Frühjahr ein kleiner Marathon mit Eimer veranstaltet, um möglichst viele Kröten vor dem Überfahrne zu retten. Aufmerksame Anwohner helfen auch gerne mal dabei. Genervte und uneinsichtige Autofahrer gibt es aber leider auch.
Feuersalamander-Kartierung,
Aufzucht und Bsal-Bekämpfung
Ein fast aussichtsloser Kampf
In Dortmund sind von den Amphibienarten der Laubfrosch seit 1962 und die Gelbbauchunke seit 1985 verschollen bzw. regional ausgestorben. Dasselbe Schicksal droht nun auch dem Feuersalamander, einer Art, die wir in den letzten Jahren noch häufig in den Dortmunder Wäldern beobachten konnten. Im Dezember 2019 wurden zwei tote Feuersalamander im Dellwiger Bachtal gefunden, ein weiteres totes Tier wurde Anfang Februar 2020 im Kruckeler Wald entdeckt.An den Tieren wurde der seit 2013 beschriebene tödliche Amphibien-Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans, kurz Bsal, nachgewiesen, der eingeschleppt aus Südostasien in den Niederlanden, in der Eifel und in Essen schon ein Massensterben des Feuersalamanders verursacht hat.
Für die Verbreitung dieses Pilzes trägt der Mensch eine große Verantwortung. Die Sporen von Bsal können sich, z.B. über den Kontakt mit Waldboden und Schlamm an Schuhen und Autoreifen anheften und somit weitergetragen werden. Daher sollten bei Spaziergängen im Wald, die Wege nicht verlassen werden. Dies gilt auch für Hunde und Mountainbiker. Wer in Wäldern unterwegs ist, sollte die Schuhe und Reifen seines Fahrzeugs gründlich von anhaftender Erde befreien und desinfizieren, bevor er sich in einen anderen Waldbereich begibt.
Um eine weitere Ausbreitung und Verschleppung dieser Krankheit durch den Menschen zu verlangsamen, müssen die Hygienemaßnahmen des LANUV eingehalten werden. Weitere Informationen hierzu gibt es unter:
https://www.lanuv.nrw.de/natur/artenschutz/amphibienkrankheiten
Wer Feuersalamander beobachtet, sollte dies der AGARD e.V. melden.
Dies gilt auch für lethargische oder tote Tiere. Bitte die Tiere nicht berühren!
Vergangene Aktionen
Kammmolch-Monitoring und Amphibienleitsystem in Wischlingen
Kammmolch-Monitoring:
Die AGARD führte bis 2018 ein Kammmolch-Monitoring in dem im Bau befindlichen Hochwasserrückhaltebecken in Ickern-Mengede durch. Das Rückhaltebecken wurde im Zuge der Emscherrenaturierung an der Stadtgrenze zwischen Dortmund und Castrop-Rauxel von der Emschergenossenschaft gebaut. Bevor es angelegt wurde war hier ein Biotop, in dem neben anderen Amphibien auch mehrere hundert Kammmolche beheimatet waren.
Mit Hilfe von Reusen, die in die verschiedenen Bereiche des Beckens eingelassen werden, können verschiedene Arten nachgewiesen werden. Die Reusen bieten gegenüber anderen Fangmethoden verschiedene Vorteile, u. a. da durch diese Fangmethode das Verletzungsrisiko der zum Teil streng geschützten Arten minimiert wird. Die Ergebnisse des Monitorings werden in Form von Gutachten an die Emschergenossenschaft weitergegeben.
Amphibienleitsystem Wischlingen:
Bei Untersuchungen der AGARD zur Wirksamkeit des Amphibienleitsystems in Wischlingen wurde festgestellt, dass das inzwischen mehr als 20 Jahre alte System an vielen Stellen marode und durchlässig geworden ist. Vor allem im Bereich der Schulen wurden daher in den letzten Jahren leider viele Tiere überfahren. Mit Hilfe von Amphibienschutzzäunen und Eimern wurde eine Zählung durchgeführt und die Stellen, an denen das vorhandene System marode geworden war, dokumentiert und an die Stadt Dortmund weitergegeben.